Dies ist das Transkript zu meinem YouTube Video ‚Baños vaginales‘
Ich habe mich riesig gefreut, meine indigene Freundin aus Peru nach 7 Jahren mal wieder zu sehen. Und dann von ihr über ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen mit Yoni Steaming zu sprechen, war ganz wunderbar.
Als ich sie damals kennen lernte, habe ich bereits unglaublich viel von ihr gelernt. Ich konnte mit ihr sehr offen auch über ‚intimere Themen wie Sexualität und Partnerwahl sprechen – und wie das bis heute in der Tradition der Inkas, in den kleinen Dorfgemeinschaften, den ‚Comunidades‘ weiterhin gelebt wird. Darüber berichte ich vielleicht ein andermal.
Zudem hat sie eine Liste zusammen gestellt, mit lokalen Pflanzen. Die meisten Namen sind in Quechua. Ein Teil dieser Pflanzen sind uns in Europa auch vertraut. Bei anderen bin ich noch mit der Übersetzung der spanischen, sowie englischen und botanischen Namen beschäftig. Wer sich damit auskennt, kann sich gerne bei mir melden!
Entschuldigt, wenn es einfach so als Text sich nicht so leicht ließt, da ich es vor allem als Ergänzung zum Verständnis des Videos vorgesehen habe. Vermutlich ist es auch nicht fehlerfrei. Aber so lange ihr dadurch mehr versteht, ist mein Anliegen damit bereits erfüllt.
Viel Freude damit.
Tita:
Genau in diesen Dampfbädern ist es sehr wichtig für sie (Frauen) zumindest für
Menschen, die zum Beispiel wie ich dir sagte – wie heißt es? – einige Blockaden hatten. Und das hilft zum Beispiel extrem, bei Blockaden auf der Ebene der sexuellen Energie. Davon gibt es viele, nicht wahr?!
Also das hilft ihnen sehr!
Wie gut! Ich bin sehr froh, dass du mit diesen Dampfbädern arbeiten kannst und es hat mich sehr gefreut zu hören, daß du dabei bist dieses Buch zu schreiben.
Also ich bin sehr glücklich und ich möchte dir auch gerne ein bisschen helfen.
Ricarda:
Danke ja
Tita:
So ist es. Ich bin wirklich glücklich, denn wenn du einer Person hilfst, aus dieser Traurigkeit herauszukommen, die sie in sich trägt… So fühlt man sich wirklich glücklich. So ist das für uns.
Ich habe sie nicht gegeben diese Behandlungen, aber diese Dampfbäder wurden bei mir praktiziert. Zum Beispiel, als ich mein Baby bekam.
Also, als ich mein Baby bekam beispielsweise wie das … (Text fehlt)
Zum Beispiel … machten sie mir ein Dampfbad.
Ja du kannst sagen 5 Tage nach meiner Geburt, mehr oder weniger.
Noch als es noch blutete. Ein paar letzte Spuren von Vaginalblut.
Also machten sie mir ein Dampfbad. Dann habe ich das Dampfbad gemacht, um all das aus zu leiten – also damit da nichts drin bleibt – um alles heraus zu bekommen. Das ist der Grund warum sie es auch bei mir angewendet haben.
Also für mich war es sehr aufregend, weil in dem Moment als sie es bei mir gemacht haben, diese Bäder – du gehst auf eine spirituelle Ebene!
Ebenso wie als wenn du auf (Pflanzen-) Medizin wärst.
Je nachdem was du da rein tust – die Energie diesen Pflänzchen… Nicht?!
Mit dem der Dampf, dem Feuer oder dem Wasser, das unseren Unterleib/ unsere Gebärmutter durchdringt. Zu allem in unserem Körper hin (sich ausbreitet). Das ist für mich persönlich wunderschön und befriedigend. Also ich habe diese Dampfbäder auch empfangen und auch schon als ich 17 Jahre alt war.
Machte ich diese Dampfbäder in einigen Häusern.
Ricarda:
Wofür?
Tita:
In Chinchero, das ist ca. eine Stunde vom Valle Sagrado entfernt. Du müßtest es kennen: Chinchero. Dort in den Gemeinden von Hualja Chocha, zur gleichen Zeit als ich Massagen gab. Denn ich habe ein bisschen Shiatsu-Massage gelernt und
Dehnungen. Zu dieser Zeit war ich 17 Jahre alt.
Für die indigenen Frauen dort in Hualja Chocha in den Gemeinden, dort wo ich
begann zu massieren und gleichzeitig wurden auch diese Dampfbäder dort gemacht.
Dort gab es für Frauen auch Temascales (traditionelle Sauna) und auch diese vaginalen (Dampf-) Bäder.
Ricarda:
Und gibt diese Methode, die ich derzeit ausübe mit Rauch, nein mit Dampf? Oder Räucherungen mit Kräuter für den Intimbereich der Frauen, ja?
Tita:
Geht es um die vaginalen Räucherungen, richtig? Beziehst du dich auf das Buch, was du machst?
Na ja, hier zum Beispiel haben es unsere Großeltern, unsere Großmütter immer getan. Seit vielen Jahren. Beispielsweise diejenigen, die es meistens getan haben, waren die Heiler, die Heilerinnen, die Hebammen. Diejenigen mit mehr Erfahrung.
Es ist auch so, das sie es immer noch tun in den (indigenen) Gemeinden. Sie tun es immer noch diese Dampfbäder. Weil sie dadurch helfen. Zu seinem – wie ich dir sagte, dem Klima/Milieu im weiblichen Reproduktionssystem, es aus zu balancieren. Also, wenn das ausgeglichen ist, also dieser Frau geht es super gut, nicht?! Also ist dieses super Wohlbefinden in allem, nicht? Das haben sie also immer getan, unsere Großeltern. Also nicht nur das ‚steamen‘ der Vagina, also auch, aber die Kräutertees, die sie getrunken haben zur gleichen Zeit wie zum Dampfbad eben auch.
Zur selben Zeit, die Selben (Kräuter) haben sie als Tee-Aufguss getrunken.
Wie Tee (= mate).
Ricarda:
Die gleichen Kräuter?
Tita:
Ja, die gleichen Kräuter. In der Regel die gleichen Kräuter und fast immer für
die yoni steamings verwenden sie frische Kräuter.
Ricarda:
Ah, ok!
Tita:
Zum Beispiel wie Wegerich und die weiße Malve. Dann i’ka hampi, das sind ein paar. Natürlich gibt es auch in Quechua Namen. Und im Moment bin ich dabei sie ins Spanische zu übersetzen. Ich dachte daran, sie dir vielleicht zu schreiben. Hier aufzuschreiben und dir zuzuschicken.
Es ist besser in Geschrieben, denn es gibt auch einige Pflanzen in Quechua.
Ricarda:
Sehr gut
Tita:
Sicher wirst du sie finden. Bestenfalls sie dir erklären lassen.
Wir hier kennen das es vaginales Dampfbad genannt wird.
Wir hier sagen zum Beispiel:
WAQSICHI WARMI KAYNINTA
Waqsichi heißt Dampf, also waqsichi warmi kayninta
das ist, was auf Spanisch soviel bedeutet wie:
Bedampfung des Intimbereichs der Frau.
Das ist mehr oder weniger, wie wir das nennen. Aber alles nennt sich
waqsichi warmi kayninta, nicht wahr ?!
Das ist sein Name beispielsweise hier in den Anden, in dieser Gegend jedenfalls, in anderen Orten ändert sich der Name. Aber in Wahrheit handelt es sich um das Selbe.
Ricarda:
Ja
Tita:
Viele Kräuter hier – wie ich dir ein wenig erklärt habe – beispielsweise einige – sind bei Entzündung zum Beispiel. Wir benutzen verschiedene Pflanzen, nicht wahr ?! Zum Beispiel bei einer Infektion, richtig ?! Bei vaginaler Infektion, geben wir auch andere Arten von Pflanzen. Also für einen anderen Typ (Infektion) auch wieder,
wie beispielsweise auch nach der Geburt, da werden andere Arten von Pflanzen verwendet.
All das werde ich dir schreiben, um sie dir auch schicken zu können, weil einige sind in Quechua, andere in Runa Simi.
Also, wenn ich es dir nur sage, wirst du vermutlich nicht in der Lage sein, es zu schreiben. Ich werde dir die Namen zu schicken, in Quechua und einige auch auf Spanisch. Nicht alle sind in Quechua, aber die überwiegende Mehrheit auch in Quechua. Diese könnte ich dir also zusenden damit du sie dann für dich auch hast. Ich hoffe das hilft dir. Meiner Ansicht nach ja! Es wird hilfreich sein!
Ricarda:
Sicherlich!
Tita:
Ja und dann auf diese Art und Weise werde ich es dir schicken.
Aber in Wirklichkeit ist das (diese Methode) wirklich sehr wichtig hier.
Denn sogar bis jetzt zuletzt hier in der Gemeinden, wird es immer noch genutzt, obwohl wie ich dir schon sagte, es von der Regierung verboten ist …
Und all das. Sie erlauben jetzt nicht mehr.
Denn sogar einschließlich bis hin zu Geburten.
Immer fanden Geburten selbstverständlich in den Gemeinschaften statt. Jetzt zwingen sie auch die indigenen Frauen, ins ‚Gesundheitszentrum‘ (Centro de Salud) dafür zu gehen. Das ist sehr schlecht, was da gemacht wird.
Ricarda:
Nein…
Tita:
Ja … das ist verrückt! Beispielsweise müssen indigene Frauen ins Gesundheitszentrum um ihre Babys zu gebären (Anmerkung – wortwörtlich: ins Licht zu geben“). Das sind Dinge, die sehr erschreckend sind in dieser Gegend hier, gegen die viele Menschen hier auch kämpfen.
Darum dürfen normalerweise Frauen nicht ganz normal in ihren Häusern gebären.
Aber nein, die Regierung heutzutage und all diese Dinge sind ein bischen sehr (… Textlücke).
Aber es gilt immer noch mit all diesen Gefühlen weiter zu machen, wie
ich dir sagte, nicht ?!
Es gibt Pflanzenarten, viele Pflanzenarten für alle diese natürlichen Behandlungen.
Das hilft Frauen, sich viel besser zu fühlen.
Und keine Operationen zu haben.
Das ist wie mit den anderen Medikamenten, Pillen und pharmazeutischen Dingen. Das will man uns aufzwingen, diese Dinge zu konsumieren.
Aber hier ist es in einigen Gemeinschaften immer noch stark.
Immer noch alles, das alles, nicht wahr ?! – Ja!
Ricarda:
Die werde ich das nächste Mal besuchen.
Tita:
Klar, du musst das nächste Mal kommen, und
auch in die indigenen Dorf-Gemeinschaften gehen!
Vielen Dank.
Und ich rede viel auch von dir, um anderen Frauen auch helfen zu können, nicht wahr ?! Mit der Weisheit, mit der du mir auch Dinge beigebracht hast.
Also teile ich immer ein bisschen hier, mit unsere Schwestern. Das bisschen das
wir wissen, oder?!
Ricarda.
Hast ein auch ein kleines Lied für mich?
Tita:
Natürlich, das habe ich auch.
Ich werde für dich singen.
[Musik]